Hunde lernen sehr stark über assoziatives Lernen. Das heißt sie schaffen sehr schnell Verknüpfungen, die die Lernsituation mit dem Gelernten in Verbindung bringt. Dabei ist „die Lernsituation“ ein weit zu fassendes Feld, nämlich all das was sie in diesem Moment wahrnehmen. Hunde haben durch ihre Sinnesausstattung als Raubtiere eine vollkommen andere Wahrnehmung als Menschen. Es fällt uns also schwer oder ist uns im Falle der Nasenleistung von Hunden unmöglich einzuordnen, was der Hund gerade in diesem Moment wahrnimmt. Kommt nun ein schmerzhafter Reiz, beispielweise ein Ruck am Halsband mit einer bestimmten Wahrnehmung zusammen, können diese beiden Ereignisse im Gehirn des Hundes eine Verknüpfung bilden und die Erinnerung an den Schmerz kommt dann zurück, wenn der Hund den Reiz erneut wahrnimmt.
Beispiel:
Ein Fahhradfahrer wechselt abrupt vom Radweg auf den Fußweg. Der Hund wird am Halsband schmerzhaft geruckt, als sein Besitzer ihn schnell am Halsband zur Seite zieht. Er nimmt in diesem Moment aber ebenso einen fremden Hund auf der anderen Straßenseite wahr: Das negative Gefühl des Rucks kann sich im schlechtesten Fall auf den Anblick des anderen Hundes übertragen. Wenn der Hund diesen Hund beim nächsten mal sieht, stellt sich ein negatives Gefühl bei ihm ein.
Da das Geschirr dazu beiträgt, dass der Druck auf den gesamten Brustkorb gleichmäßig verteilt wird und damit weit weniger schmerzhaft ist, ist dieses Szenario weit weniger wahrscheinlich.