Zufriedenheit im Leben ist für Menschen wie Hunde wichtig. Zufriedenheit schafft es, dass wir mit Leichtigkeit durch unser Leben gehen. Zufriedenheit ist auch oft eine gute Vorraussetzung um Herausforderungen zu meistern.
Mein Mensch weiß was ich gut kann und was ich mir wünsche!
Zufriedenheit beim Hund wird dadurch gefördert, dass seine Bedürfnisse erkannt werden und im Alltag Beachtung finden. Das klingt jetzt so einfach, kann im Einzelfall bei durch Zucht sehr stark spezialisierten Hundetypen eine große Herausforderung sein.
- Ein Hund, der gerne nach Herzenslust rennt, wird zufriedener sein, wenn wir ihm Gelegenheit dazu geben.
- Ein Hund, der gerne lange am Wegesrand steht und schnüffelt, wird zufriedener sein, wenn wir häufiger anhalten und ihm die Zeit dafür geben.
- Ein Hund, der gerne frisst, wird zufriedener sein, wenn wir Abwechslung in Form von verschiedenen spannenden Geschmäckern bieten, ihm Kauartikel zur Verfügung stellen oder das Futter in spannender Form (zB zum Ausschlecken) präsentieren.
- Ein Hund mit großer Jagdpassion wird zufriedener sein, wenn wir Gelegenheiten schaffen, wo er dieser Passion im gesicherten Rahmen nachgehen kann und ihn nicht nur ständig ausbremsen.
Ich bin hier sicher!
Zufriedenheit entsteht auch dann, wenn der Hund sich in seinem Umfeld sicher und wohl fühlen kann, d.h. wir sorgen dafür, dass er uns als Lebensbegleiter wahrnimmt vor dem er sich nicht fürchten muss und der für ihn berechenbar ist. Wir verzichten deshalb auf die Anwendung von Strafen im Training und arbeiten stattdessen mit Belohnungen für gutes Verhalten und Management.
Mir wird freundlich begegnet und ich werde nicht bedroht!
Zufriedenheit entsteht auch dann, wenn er Hund weiß, dass ihm Zuhause nur selten etwas passiert, das ihm Angst macht oder vor dem er sich verteidigen muss. Wir begegnen unserem Hund freundlich und wenn es zu unerwünschtem Verhalten kommt, halten wir Ausschau nach Alternativverhalten, das wir dem Hund beibringen können anstatt ihn zu schimpfen oder zu bestrafen, um das Verhalten zu unterdrücken.
Ich kenne die Regeln!
Zufriedenheit entsteht auch dann, wenn dem Hund klar ist welche Regeln in seinem Zuhause gelten. Die Regeln werden dem Hund freundlich und fair beigebracht und er erhält Gelegenheit sie zu verstehen. Die Regeln werden nicht ständig geändert, sondern bleiben konstant bestehen. Die Zufriedenheit entsteht durch die Erwartungssicherheit, die dem Hund durch die Regeln vermittelt werden. Die Regeln sollten so ausgewählt werden, dass sie dem Alter, dem was er leisten kann und natürlich dem Wesen des Hundes entsprechen.
Mir wird ein Ausweg gezeigt, den ich dann selbst wählen kann!
Zufriedenheit entsteht auch dann, wenn wir dem Hund beibringen wie er Situationen bewältigen kann, anstatt ihnen hilflos ausgeliefert zu sein. Der Hund kann lernen auch unangenehme Situationen auszuhalten, wenn ihm die Möglichkeit geboten wird zu kommunizieren, dass es ihm gerade zuviel wird. Stoppsignale seitens des Hundes finden Beachtung, während Kooperation immer hochwertig belohnt wird.
Ich bin ausgeruht!
Zufriedenheit entsteht, wenn der Hund ausreichend viele Regenerationsphasen hat, also Gelegenheit hat sich ausreichend auszuruhen. Wir sorgen also für ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und gestalten den Tag unseres Hundes entsprechend seines Ruhebedürfnisses. Das kann von Hund zu Hund durchaus unterschiedlich sein. Fällt auf, dass der Hund kaum tagsüber ruht und/oder nachts nicht durchschläft, sollten wir das Tagespensum des Hundes überdenken und Aktivitäten zugunsten von Ruhephasen austauschen.
Mir wird zugehört!
Zufriedenheit entsteht, wenn wir die Bedürfnisse und Emotionen unseres Hundes ernst nehmen und ihm in dem was er möchte eine Stimme geben. Ihm wird immer wieder Gelegenheit gegeben selbst zu wählen wo er lang gehen möchte, was er als Kauartikel bevorzugt oder ob er jetzt spielen möchte oder nicht. Vorschläge des Hundes werden erkannt und ernst genommen.
Fazit:
Zufriedenheit beim Hund herzustellen und die oben genannten Punkte zu beachten, bedeutet nicht, dass wir unser gesamtes Leben nurnoch nach dem Hund ausrichten und uns selbst dabei vollkommen vergessen. Es geht vielmehr darum Potentiale im eigenen Zusammenleben aufzudecken, die wie kleine Rädchen optimal justiert werden können, um dem Hund ein zufriedenes Leben zu ermöglichen. Das bedarf oftmals ein wenig der Detektivarbeit, aber es lohnt sich tausendfach, denn ein zufriedener Hund, ist ein offener und aufnahmefähiger Trainingspartner mit dem sich effizient und rasch Ergebnisse erzielen lassen.